Die Studiengänge der Informatik an der Universität Paderborn zeichnen sich durch ihre ausgeprägte wissenschaftliche Ausrichtung, bestimmte Schlüsselaspekte und die angemessene Gestaltung der Studienformen aus. Die Studiengänge der Informatik sind wissenschaftliche Studien, die forschungs- und methodenorientiert sind. Da die Studiengänge nicht darauf beschränkt sind, lediglich aktuelle gültige Inhalte zu vermitteln, sondern vielmehr grundlegende Konzepte und Methoden unterstützen, die aktuellen Trends standhalten, ermöglicht die Forschungsorientierung den Absolventen, erfolgreich im Berufsfeld der Informatik sowohl im Bereich der Wirtschaft als auch der Wissenschaft ein Leben lang zu arbeiten.
Masterstudiengang
Der Masterstudiengang ist eine konsekutive Fortsetzung des Bachelorstudiengangs. Basierend auf ihren Erfahrungen im Bachelorstudium erwerben die Studierenden zusätzliche formale, algorithmische und mathematische Kompetenzen, da sie
- in der Lage sind, Probleme mit formalen Methoden zu beschreiben und zu analysieren;
- aktuelle Forschungsergebnisse und detailliertes, tiefes Wissen aus einem selbstgewählten Bereich innerhalb der sogenannten Schwerpunktbereiche, die Software Engineering, Algorithmendesign, Netzwerke und Kommunikation, Hochleistungs- und eingebettete Rechensysteme sowie Intelligenz und Daten umfassen, erwerben;
- in der Lage sind, Lösungen für unvollständig definierte Probleme zu entwickeln;
- komplexe, unvollständige und sogar widersprüchliche Informationen verarbeiten können; und
- Probleme und Lösungsansätze strukturieren und formalisieren können.
Im Rahmen des Masterstudienprogramms erwerben die Studierenden Kompetenzen in Methoden und Projektmanagement, die es ihnen ermöglichen,
- Rechenmodelle, Systeme und Prozesse zu entwerfen und zu implementieren;
- innovative Methoden anzuwenden;
- den Bereich der Informatik als wissenschaftliche Disziplin weiterzuentwickeln;
- Ziele und Themen zu definieren, Aufgaben zuzuweisen, Lösungen zu organisieren, Teams zu leiten und zu vertreten; und
- die nicht-technischen Auswirkungen von Rechensystemen zu bewerten.
Auf der Grundlage dieses Programms sind die Masterstudierenden am Ende in der Lage, in hochqualifizierten beruflichen Positionen zu arbeiten sowie ihre Qualifikation mit einer Doktorarbeit fortzusetzen.
Studienverlauf
Der Masterstudiengang ist fast vollständig in Englisch, mit nur sehr wenigen Kursen in Deutsch. Dies berücksichtigt die Tatsache, dass Englisch zur gemeinsamen Arbeitssprache in der Informatikforschung weltweit geworden ist. Somit ist der Studiengang für ausländische Studierende mit einem Bachelor-Abschluss geeignet, bedeutet jedoch auch, dass das Programm viele Vorlesungen in Englisch für deutschsprachige Studierende enthält.
Alle Module des Masterstudiengangs sind einem oder mehreren Schwerpunktbereichen zugeordnet. Derzeit gibt es sechs solcher Schwerpunktbereiche:
- Software Engineering
- Algorithmendesign
- Netzwerke & Kommunikation
- Rechensysteme
- Intelligenz & Daten
- Datenwissenschaft
Einer der Schwerpunktbereiche ist als Spezialisierungsbereich auszuwählen. Insgesamt müssen acht Wahlpflichtmodule (jeweils 6 Leistungspunkte) in den Schwerpunktbereichen erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei müssen drei Module im Spezialisierungsbereich und Module aus mindestens zwei verschiedenen Schwerpunktbereichen abgeschlossen werden. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen für die acht Module der Schwerpunktbereiche. Diese "schwachen" Regeln erlauben es den Studierenden, relativ frei aus den Modulen zu wählen. Hochspezialisierte Studien sowie eine breite Ausbildung sind möglich.
Die Projektgruppe (20 Leistungspunkte), in der eine Gruppe von 8 bis 16 Studierenden über zwei Semester an einem Projekt unter der Aufsicht eines Dozenten arbeitet, hat besondere Bedeutung. Über einen Zeitraum von einem Jahr arbeitet die Gruppe als selbstorganisiertes Team an einem Projekt, das typischerweise mit einem aktuellen Forschungsthema verbunden ist. Auf diese Weise werden teamorientierte Arbeitsmethoden, die im Berufsleben üblich sind, erlernt und praktiziert.
Darüber hinaus gibt es zwei Seminar*module (jeweils 5 Leistungspunkte) und die Masterarbeit mit 30 Leistungspunkten, die einen Zeitrahmen von etwa einem Semester in Anspruch nimmt. Zusätzlich gibt es Vorlesungen in einem *Allgemeinstudien-Modul (interfakultative Vorlesungen) oder einem optionalen Nebenfach (12 Leistungspunkte). Sie können z.B. Sprachkurse im Rahmen dieses Moduls belegen.
Studiengangsplan
Der Plan unten veranschaulicht eine mögliche Anordnung der Module während des Masterstudiengangs. Die grünen Kästchen entsprechen den acht Wahlpflichtmodulen, und die beiden Seminare sind nacheinander im 2. und 3. Semester platziert; parallel dazu findet auch die Projektgruppe in diesen beiden Semestern statt.
Universität Paderborn
Die 12 Leistungspunkte im Rahmen des Allgemeinstudienmoduls (Studium Generale) oder des optionalen Nebenfachs finden ebenfalls in diesem Zeitraum statt.
Natürlich kann die Verteilung der Wahlmodule, Seminare und des Allgemeinstudiums oder Nebenfachs sehr unterschiedlich aussehen. Es ist auch möglich, Module während der Bearbeitung der Masterarbeit zu studieren (im Beispielstudienplan vollständig im 4. Semester).
Die Regeln verlangen, dass ein Schwerpunktbereich als Spezialisierung gewählt werden muss. Mindestens drei der acht Module müssen in diesem Bereich studiert werden. Die verbleibenden fünf können frei gewählt werden. Allerdings muss mindestens eines aus einem zweiten Schwerpunktbereich stammen. Das Thema der Masterarbeit muss im Spezialisierungsbereich gewählt werden.
Optionales Nebenfach
Im Gegensatz zum Bachelorstudium ist das optionale Nebenfach im Masterstudium nicht obligatorisch. Wie im Bachelorstudium ist es jedoch möglich, eines der angebotenen Nebenfächer zu wählen:
- Elektrotechnik
- Mathematik
- Medienwissenschaften
- Philosophie
- Wirtschaftsinformatik
- Volkswirtschaftslehre
Außerdem kann ein weiteres optionales Nebenfach bei der Bewerbung gewählt werden. Der Umfang der Nebenstudien ist auf 12 Leistungspunkte beschränkt. Wenn die im Rahmen der Nebenstudien belegten Vorlesungen den Plänen für das Masterstudium entsprechen, wird das Nebenfach im Masterzeugnis ausdrücklich erwähnt.
Allgemeinstudium (Interfakultative Vorlesungen)
12 Leistungspunkte sind dem Allgemeinstudium (oder dem optionalen Nebenfach) gewidmet. Die meisten internationalen Studierenden nutzen die Gelegenheit, an Deutschkursen in ihren interfakultativen Vorlesungen teilzunehmen, um die Anforderungen der Prüfungsordnung zum Erreichen des Niveaus A2 der deutschen Sprache zu erfüllen. Alternativ kann jede Vorlesung an der Universität im Rahmen des Allgemeinstudiums besucht werden. Die aktive Teilnahme am Universitätschor, der Theatergruppe der Universität oder der Big Band kann ebenfalls auf das Allgemeinstudium angerechnet werden.
Generell fungiert das Allgemeinstudium als allgemeine Bildung und sollte als Chance gesehen werden, den eigenen Horizont zu erweitern. Dennoch wird das Allgemeinstudium benotet, zählt jedoch nur in geringem Maße zur Endnote. Generell können keine Kurse in Informatik besucht werden.